13. Mai 2012

Leoparden küßt man nicht

Kino | »L’Odyssée de Cartier« von Bruno Aveillan (2012)

13, rue de la Paix: In der Schaufensterdekoration des Pariser Juweliers Cartier erwacht, von göttlichem (?) Lichtstrahl getroffen, ein diamantener Leopard zu schillerndem Leben. Die elegante Raubkatze springt durch eine imaginäre Glaskuppel, bricht auf zu einer phantastisch-sentimentalen Reise rund um den Globus: durch ein glitzernd-verschneites Rußland, ein von goldenen Drachen beherrschtes China, ein legendäres Indien der Maharadschas und Prachtelefanten; von dort, mit dem Aeroplan des brasilianischen Flugpioniers Santos Dumont, zurück in die erstaunlichste Stadt des Universums, in die Kapitale einer immerwährenden Belle Époque, genauer gesagt auf das Dach des Grand Palais und weiter über die hochklassisch-barocke place Vendôme in einen kostbaren Salon Louis XVI, der, wohl nicht von ungefähr an die Schlußsequenz von Stanley Kubricks Science-Fiction-Edelstein »2001: A Space Odyssey« mit seiner gleißenden Vision der ewigen Wiederkehr erinnert. Der Leopard aber, diese stolze, weitgereiste Kreatur, läßt sich von einer schönen, reichen Frau streicheln und verschwindet handzahm in der erlesenen Geschenkbox des prominenten Schmuckverkäufers. Interessant, wie sich die ungeheuer aufwendige Beschwörung von handwerklicher Tradition und künstlerischer Inspiration mit dem gezielt kühlen Blick auf die Märkte der BRIC-Staaten verbindet, die im Jahre 2001 (!) vom Ökonomen Jim O’Neill als potente Kundschaft der Zukunft ausgemacht wurden. Paris, so scheint es, fügt sich endgültig (vielleicht stellvertretend für das ganze »alte Europa«) in jenes Schicksal, das ihm einst Adolf Hitler zugedacht hatte: Galanteriewarenladen der Welt zu werden.

To love a wild thing

Buch | »Fifth Avenue, 5 A.M.« von Sam Wasson (2010)

Nach seiner fulminanten Blake-Edwards-(Werk-)Biographie »A Splurch in the Kisser« (≈ Ein Ding in die Fresse) liefert Sam Wasson das Close-up jenes Filmes, mit dem der Regisseur zur Meisterschaft fand, auch wenn es sich bei diesem Werk, rückblickend, um eines seiner untypischsten handelte; zugleich richtet der Autor den Blick auf die (Star-) Persönlichkeit der Hauptdarstellerin Audrey Hepburn, die sich mit »Breakfast at Tiffany's« aus der fragilen Unantastbarkeit ihres Prinzessinnen-Images herausspielte, das sie zum Schwiegertochterideal der 1950er Jahre hatte erstarren lassen. Wasson rekapituliert, gut informiert und imaginativ, die Entstehung des Romanvorlage von Truman Capote und die Produktionsgeschichte der Adaption, er schreibt, leichtfüßig und erhellend, anhand eines epochalen Films Kultur- und Geschlechterhistorie. »Breakfast at Tiffany's« wird als Wendemarke zwischen den sittlich betonierten Eisenhower-Ära und der Aufbruchstimmung der Kennedy-Jahre faßbar: Erstmals konnte eine unverheiratete Frau auf der Leinwand Sex haben, ohne deswegen vor die Hunde (oder Katzen) zu gehen – ein Novum, das Holly Golightly (und damit die neuerfundene Audrey) zur Ikone der Präfeministinnen werden ließ. Wasson richtet ein Schlaglicht auf die Schriftstellerin Colette, die sowohl in Capotes als auch in Hepburns Leben eine entscheidende Rolle spielte, er erklärt, inwiefern ein schwarzes Kleid erotische Aufgeschlossenheit signalisiert, er malt das anschaulich-facettenreiche Sittenbild einer Gesellschaft im Umbruch, er zeigt, wieviel Zufall, Chuzpe und Frustration nötig sind, um einen romantisch-komödiantischen Klassiker zu schaffen.

12. Mai 2012

The Return of the Curse of the Ghost of the Demon of the Nighthmare

Kino | »Dark Shadows« von Tim Burton (2012)

Sicherlich könnte man über »Dark Shadows« mit Fug und Recht sagen, daß Tim Burton sich einmal mehr wiederhole, daß er einmal mehr den knorrigen Baum und das verwunschene Haus bemühe, daß Johnny Depp einmal mehr die Johnny-Depp-spielt-den-Tim-Burton-(Anti-)Helden-Maske trage, man könnte aber auch sagen, daß der Regisseur einmal mehr die Motive seiner Kunst durchspiele: existentielle Einsamkeit und Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Unverstandensein und Liebeswahn, ewige Wiederkehr und Hoffnung auf Erlösung, Grauen und Schutz der Dunkelheit. Der Verzicht auf eine konzise Handlung, die Reduzierung der Figuren auf plakative Schablonen hätte »Dark Shadows« zu einem Prachtstück geraten lassen können, wäre Burton über die Klippe der Konsequenz ins Meer der Abstraktion gesprungen. Da er dies nicht tat, da er seine vampiristische Familienaufstellung mit Fragmenten von Inhalt, mit Rudimenten von Psychologie befrachtet, macht sich leise Enttäuschung breit: entweder ist da zu viel (Aktion, Erklärung, Erzählung) oder zu wenig (freies Spiel, Poesie, Erleuchtung). Was bleibt, sind eine ganze Reihe von wunderbaren Momenten (Hippies im Wald, Sex unter Monstren, ein brennender Nachzehrer, Christopher Lee als greiser Seebär und und und) sowie die beruhigende Feststellung, daß Burton, auch wenn er stottert, lallt oder nuschelt, immer (noch) in seinem ganz eigenen Idiom, immer (noch) in der ersten Person spricht.

11. Mai 2012

Teekanne und Kuchen und Ball (und Geisterreiter am Himmel)

DVD | »Der Kommissar« von Herbert Reinecker und Zbynek Brynych (1969/1970)

Herbert Reineckers Kommissar Herbert Keller war der Willy Brandt unter den deutschen Fernsehermittlern. Beide traten ihr Amt 1969 an, beide versahen es in einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und kultureller Umbrüche, beiden eignete die gleiche, stets ein wenig resignative, sozialliberale Toleranz, beide hatten die gleiche hohe Stirn, die gleichen feinen Züge, beide hegten eine Leidenschaft für Zigaretten und sprachen, vielleicht nicht ohne Grund, dem Cognac zu.

Kommissar Keller, verkörpert von Erik Ode, ermittelte mit seinen drei Assistenten – Grabert (der Schöne – Günther Schramm), Heines (der Grobe – Reinhard Glemnitz) und Klein (der Sanfte – Fritz Wepper) – nebst Faktotum »Rehbeinchen« (zuständig für Kaffeekochen, Ausschank von Hochprozentigem und Steno: Helma Seitz) in insgesamt 97 (Todes-) Fällen. (Leider nur) vier Folgen inszenierte der tschechische Regisseur Zbynek Brynych, der Reineckers entrückten Blick auf die ihm nicht geheuren Zeitläufte, sein Faible für unheilschwangere personelle Konstellationen, seine echohaft-zwangsgestörten Wortwechsel bravourös gegen den Strich bürstete und in hintergründig-ausdrucksstarke sittenbildnerische Fieberträume verwandelte:

»Ich versuche, die Unberechenbarkeit der Emotionen zu kalkulieren. So komme ich auch zu den oft abrupten Übergängen, zu den Überraschungen und unlogischen Momenten. Durch die zwingt man die Zuschauer, sich zu fragen: Was soll das jetzt?« (Zbynek Brynych in einem Gespräch mit Stefan Ertl und Rainer Knepperges)

Vier alltägliche Verwirrungen

(K Kamera | M Musik | D Darsteller (in allen Episoden Erik Ode, Günter Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, Helma Seitz) | E Erstausstrahlung)

Die Schrecklichen
K
Rolf Kästel M Peter Thomas D Dirk Dautzenberg, Helga Anders, Karl Walter Diess, Hans Schweikart, Albert Hoerrmann, Thomas Ohrner E 17. Juni 1969 | »Was heute passieren wird, werden die meisten erst morgen erfahren.« Am Isarwehr liegt ein Toter. Besoffen war er. Ertrunken ist er. Und beraubt hat man ihn. Es ist schon der dritte, den man dort findet. Wer aber sind die fünf alten Männer in Schwarz, die immer um das Wehr schleichen? Warum folgt ihnen stets ein kleiner Junge (Tommi ›Timm Thaler‹ Ohrner!) mit einem Ball? Welche Rolle spielt der schmierige Kneipier, der das Opfer am Vorabend der Tat mit Alkohol abfüllte? Hat die (junge) Alte des Wirts, die alle Kerle mit offenen Lippen ansieht, etwas mit der Sache zu tun? Oder seine verstörte Tochter, die auf gepackten Koffern sitzt, bereit, mit jedem zu gehen, der sie fortbringen würde? Oder der abgerissene Nachbar, der einer verlorenen Liebe nachtrinkt? Aber da sind ja schon wieder die fünf unwürdigen Greise. Sie johlen. Sie feixen. Sie warten. Auf wen?

Der Papierblumenmörder
K
Manfred Ensinger M Peter Thomas D Christiane Schröder, Gisela Fischer, Thomas Fritsch, Hilde Weissner, Herbert Tiede, Eva Mattes E 16. Januar 1970 | Ein zerbeulter VW-Bus auf dem Autofriedhof. Darin sitzt Billy, blickt dir in die Augen und fleht: »Bitte, schieß doch.« Dann wird sie von der tödlichen Kugel ins Herz getroffen. Billy war ein Mädchen aus dem Fürsorgeheim. Ihre beste Freundin Bonny (Christiane Schröder – eine Art Julianne Moore der alten Bundesrepublik, in einem Augenblick ätherisch-verträumt, dann wieder, ganz plötzlich, feindlich und schrill) glaubt zu wissen, wer den Schuß abfeuerte: Billys reicher Gönner, ein Mann in den besten Jahren, einer, den sie wirklich mochte, weil er der Vater war, den sie vermißte. Durch ein Delirium aus wilden Schwenks und Reißzooms, vorbei an Gammlern und einer reichlich empathischen Jugendpyschologin tastet (und tanzt!) sich der Kommissar an ein weiteres verdächtiges Subjekt heran: »Teekanne« (Thomas Fritsch als zerfranste Sumpfblüte aus dem Blumenkindergarten), der nicht spricht und nichts besitzt, nur eben eine Teekanne und – einen rostigen Revolver.

Tod einer Zeugin
K
Manfred Ensinger M Herb Alpert D Götz George, Werner Bruhns, Wolfgang Spier, Klaus Dahlen, Renate Roland E 6. Februar 1970 | Ein Callgirl liegt erschossen auf ihrem Flauschfell. Erschossen? Erschossen. Der Tod der Dame hat, so scheint es, etwas mit Erpressung von Kunden zu tun. Ihr langjähriger Spießgeselle könnte die Tat beauftragt haben, weil sie aussteigen und gegen ihn aussagen wollte. Vielleicht war es aber auch ganz anders. Der querschnittgelähmte Nachbar hat von seinem Fenster aus alles gesehen, will aber nicht raus mit der Sprache. Dabei sind: George als pelz- und nadelstreifentragender Psycho-Lachsack, Dahlen als ewig kuchenfressender Dummkopf, Spier als ertappter Freier, Renate Roland als Gaga-Girl von nebenan. Dazu dudelt von einem Tonband in quälender Endlosschleife Herb Alperts »A Banda« (wozu es die Nutte zu Lebzeiten stets getrieben hat), während irgendjemand immer mal wieder völlig grundlos in schallendes Gelächter ausbricht.

Parkplatz-Hyänen
K
Manfred Ensinger M Tom Jones D Marianne Hoppe, Johannes Heesters, Werner Pochath, Ida Krottendorf, Eva Mattes, Günther Neutze, Michael Jakubeck, Raul Fernandez E 27. Februar 1970 | »Their faces gaunt, their eyes were blurred, their shirts all soaked with sweat …« Ein Toter an der Autobahn. Beraubt und erschossen. In Verdacht geraten die Brüder Boszilke. Die mit allerhand dubiosem Geschwärtel bei den Eltern leben. Während Vater Eberhard (›Jopi‹ Heesters als Zirkuskönig ohne Reich) Hähnchen zerfleischt und über imaginäre Krankheiten lamentiert, hat Mutter Lotte (die Hoppe als reizbar-absolutistische Megäre) eine fürsorgliche Schreckensherrschaft über sämtliche Idioten der Familie errichtet, eine Despotie, der niemand entgeht, die alle beschützt. Blut mag dicker sein als Schnaps, dennoch ist es nur eine Frage der Zeit bis unter dem starren Blick des Kommissars der Herbst der Matriarchin anbricht und die Wahrheit ans Licht des trüben Tages kommt. »Yippie yi ohhhhh! / Yippie yi yaaaaay!«

»Ich habe die Ansicht, wenn man in 50 Jahren etwas über die Zeit vor 50 Jahren erfahren will, dann wird man das am ehesten durch die Krimis erfahren.« (Zbynek Brynych)

10. Mai 2012

Der Mensch als Unternehmer seiner selbst


DVD | »Yella« von Christian Petzold (2007)

»I been travellin' / Gone a long long time.« Eine Frau geht durch ihre alte Stadt. Wie durch Feindesland. Ein Mann verfolgt die Frau. Wie ein Gespenst aus früherer Zeit. Sie will weg. Er hält sie fest … Ein dunkler Anzug. Ein rotes Auto. Eine Brücke über den Fluß. Ein verzweifeltes »Ich liebe dich«. Ein berstender Lärm. Der Schrei einer Krähe. Der Wind in den Weiden. Das Wasser. Das Wasser … »Yella« erzählt den Kapitalismus als eisig-ergreifende Nahtoderfahrung. Als monotonen Karneval der toten Seelen. Als knallhart-poetischen Zombiefilm, in dem die menschliche Existenz wie die ewige und unausweichliche Wiederkehr des schon Gehörten, des schon Gesehenen, des immer schon Gewußten erscheint. Revolution … war gestern. »Yella« ist von der geisterhaften Schönheit moderner Glasarchitekturen, die durchsichtig wirken, lichterfüllt und schwebend, die in Wirklichkeit aber nichts anderes sind als klimatisierte Särge, in denen man die Lebenden lebendig begräbt. »Scared of what I'd find / I can't I just can't walk down this road.«

9. Mai 2012

Mord ist ein Mord ist ein Mord ist ein Mord

DVD | »Derrick« von Herbert Reinecker (Folgen 31 bis 45 1977/1978)

»Wenn ich an Gott glaube – was zunehmend schwerfällt –, dann muß ich logischerweise feststellen, daß Gott auch die Mörder geschaffen hat.« (Herbert Reinecker)

R Regie | D Darsteller (in allen Folgen: Horst Tappert und Fritz Wepper) | E Erstausstrahlung | +++ ausgezeichnet | ++ sehenswert | + mäßig

Hals in der Schlinge
R
Alfred Vohrer D Helga Anders, Herbert Fleischmann, Günter Strack, Christine Kaufmann, Willi Kowalj E 6. Februar 1977 | Eben noch tanzen die Geschwister Geserke mit Freunden einen Sirtaki vor der väterlichen Villa, im nächsten Moment schon finden sie ihren alten Herrn erhängt auf dem Dachboden. Tochter Heli (Anders) will nicht an Freitod glauben: Es gebe keinen Grund! Und wenn schon Hand an sich legen, dann bestimmt nicht mit einem Strick. Aber gibt es ein Motiv für Mord an dem gutsituierten Finanzkaufmann? Dessen Geschäftsführer Ludemann (Fleischmann) spricht von verlustreichen Transaktionen in Venezuela. Doch warum ist Ludemann so nervös? Was bedeutet seine intime Freundschaft zur schönen Tochter des Baulöwen Kless (Strack) – Kless, der sich von ganz unten hocharbeitete, der Austernpartys in Luxusrestaurants gibt, der davon träumt, einmal so etwas Gigantisches wie das Olympiastadion zu bauen, der kurz vor der Pleite steht, der alles verlöre, wenn er nicht endlich das Grundstück in bester Lage erwerben könnte, jenes Areal, das Geserke keinesfalls verkaufen wollte. | ++

Eine Nacht im Oktober
R
Wolfgang Becker D Bernhard Wicki, Brigitte Horney, Traugott Buhre, Malte Thorsten, Iris Berben, Gertrud Kückelmann E 6. März 1977 | Die Nacht als Rosy Kramer starb: Das muntere Hausmädchen läßt seinen Freund Werner (Thorsten) in der Disco stehen. Der läuft ihr frustriert nach, sieht wie Rosy (Berben) zu einem Unbekannten in den Wagen steigt. Kurze Zeit später ist vor der Villa ihres Arbeitgebers ein Schrei zu hören: Rosy wurde erstochen. Der Mann, der sie mitnahm, ist schnell gefunden: Steinbrink (Buhre), ein notorischer Aufreißer, der als fliegender Händler Topfputzmittel feilbietet. Rosys Dienstherr, der quecksilbrige Anwalt Dr. Lechner (Wicki), hilft, Beweismittel zur Überführung des Tatverdächtigen beizubringen. Was will er unter dem eilig aufgehäuften Material verstecken? Was weiß Dr. Lechners trübsinnige Ehefrau? Hatte sie Kenntnis von der intimen Beziehung zwischen ihrem Gatten und der Toten? Was haben Dr. Lechners kerzengerade Mutter (Horney) und ihre diskrete Gesellschafterin Schweik (Kückelmann) in jener Nacht wirklich gesehen? Nichts, wie sie behaupten – oder wurden sie vor ihrem unglücklichen Haus Zeugen einer tödlichen Gefühlsexlopsion? | ++

Offene Rechnung 
R Alfred Vohrer D Rudolf Platte, Edith Heerdegen, Rudolf Schündler, Rudolf Fernau, Konrad Georg, Alf Marholm E 20. März 1977 | Ein hochbetagter, aus offener Wunde blutender Herr wird von vier Generations genossen, drei Männern und einer Frau, quer durch die Stadt geschleppt, in ein gestohlenes Auto verfrachtet und schließlich vor die Pforte des Seniorenheimes gelegt, in dem sie alle – altersgemäß und ungern – ihren sogenannten Lebensabend verbringen. Diese unwürdigen Greise, von der Gesellschaft, die sie einst mitbauten, die ihnen vieles zu danken hätte, abgeschrieben und ausgemustert, lieblos beiseite geschoben und mit läppischem Taschengeld versehen, verweigern die ihnen gebührliche Lautlosigkeit, das ergebene Warten auf den Antritt der letzten Reise. Sie ziehen heimlich aus, ihren tristen Alltag aufzupeppen, neue Abenteuer zu erleben, sich wieder Flügel wachsen zu lassen. Daß sie dabei ein wenig zu hoch flögen, daß sich in dünner Luft ein Schuß löste, der einen von ihnen tödlich träfe, sie mögen es nicht gewollt, aber vielleicht billigend in Kauf genommen haben: lieber in Stiefeln sterben als im Bett. | +++

Tod des Wucherers
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Zbynek Brynych D Gerd Baltus, Agnes Dünneisen, Peter Kuiper, Ida Krottendorf, Ursula Grabley E 3. April 1977 | Der Tod des in seiner Badewanne bestialisch erschlagenen Kredithais Minsch (Kuiper) – er verlangte von seinen Schuldnern zweieinhalb Prozent Zinsen pro Monat – wird von niemandem beklagt: weder vom linkisch-beflissenen Buchhalter Winterhammer (Baltus), noch vom rechtschreibschwach-koketten Tippfräulein Hensch (Dünneisen), auch nicht von der lustigen Witwe (Krottendorf) und ihrer mopsfidelen Mutter (Grabley), die gleich nach dem Ableben des cholerischen Halsabschneiders ein Freudenfest mit lauter Musik und reichlich Champagner für ihre Liebhaber und für die Freunde der Familie schmeißen. Über die Toten nur Gutes, hieß es bereits im alten Rom, wo man auch schon wußte, daß Geld nicht stinkt – doch was gäbe es über einen asozialen Akkumulanten Positives zu berichten, und wie könnte man am Pesthauch gewissenlos angehäuften Kapitals einfach vorbeiriechen? | +++

Das Kuckucksei
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Alfred Vohrer D Ralf Schermuly, Gerd Böckmann, Werner Hinz, Alexander Kerst, Elisabeth Volkmann, Karin Hardt E 12. Juni 1977 | Fuhrunternehmer Eberhard Horre (Schermuly) droht, den Boden unter den Füßen zu verlieren: Im selben Moment, da er seine geliebte Gattin durch ein Gewaltverbrechen verliert, wird ihm klar, daß er eine heimliche Prostituierte geheiratet hat, die bis zu ihrem Tod weiterhin Kunden empfing, um das schwächelnde Transportgeschäft ihres Mannes finanziell zu unterstützen. Die Angehörigen des Trauernden – Vater, Mutter, Onkel – sind weniger bestürzt über den brutalen Mord als empört darüber, daß sich eine Nutte in die achtbare Familie einschlich. Der alte Horre (Hinz), Patriarch von echtem Schrot und Korn, verkündet gar im Brustton der Selbstüberzeugung, die Schwiegertochter höchstpersönlich erschlagen zu haben, hätte er von ihrem Doppelleben gewußt. Nur Horres aufgeklärter Bruder Alfred (Böckmann) scheint frei von der gutbürgerlichen Ehrauffassung, die einen Menschen lieber tot sieht als sittlich befleckt und die für moralische Probleme endgültige Lösungen anstrebt. | ++

Mord im TEE 91
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Zbynek Brynych D Alwy Becker, Harry Meyen, Siegfried Rauch, Sepp Wäsche, Erland Erlandsen E 10. Juli 1977 | In einem Abteil des gerade in den Zielbahnhof eingelaufenen Trans-Europ-Express ›Blauer Enzian‹ findet die Zugsekretärin einen Herrn mit Kopfschuß und ohne Papiere. Dem Oberinspektor ist der Tote bekannt, da er mit ihm gelegentlich Schach in seinem Stammlokal zu spielen pflegte. Spätestens als die Ermittler das Apartment des ermordeten Herr Kessmer von Dieben durchwühlt vorfinden, liegt klar, daß der vermeintliche Journalist und Hobbymaler kein zufälliges Gewaltopfer darstellt. Ein weites Feld der Unübersichtlichkeit tut sich auf, eine Landschaft des Verrats, wo Geheimniskrämer Informationen verschachern und die Grenzlinien zwischen den Lagern nicht mehr klar erkennbar sind. Neben anderen fragwürdigen Gestalten erscheinen der sinistre Londoner Kunsthändler Harris (Meyen) und die enigmatische Chefsekretärin Andrea (Becker) als Akteure in einem konfusen Intrigenspiel der Dienste, das um die Identität eines renegatischen Mannes im Hintergrund kreist: Wer ist ›Olaf‹? | ++

Via Bangkok
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Theodor Grädler D Thomas Hotzmann, Cornelia Froboess, Christian Wolff, Gustl Halenke, Peter Capell E 21. August 1977 | Jakob Renz (Holtzmann), Cellist in einem Symphonieorchester, kommt von einer Asientournee nach Hause zurück. Seine querschnittsgelähmte Frau (Halenke) beunruhigt sich über den erschöpft wirkenden Ehemann. Noch am selben Tag begibt sich der Heimkehrer zu einem konspirativen Treffen, wird brutal zusammengeschlagen, stirbt in der Folge an einem Herzanfall. Von seiner am Boden zerstörten Tochter Helga (Froboess) verlangen anonyme Anrufer ultimativ die Herausgabe eines Paketes, das sich in der Obhut ihres Vaters befinde, aber nicht ihm gehöre. Auch Renz’ ungewöhnlich teilnahmsvoller Kollege Rosska (Wolff) rät dringend zur Übergabe der bewußten Fracht an die namenlosen Angstmacher. Durch die rätselhaften Ereignisse hindurch wird das Bild eines hochsensiblen Mannes erkennbar, der aus liebender Sorge um seine invalide Gattin zu einem anderen werden wollte, dessen feindlichen Lebensumständen er nicht gewachsen war. | +

Inkasso
R Helmuth Ashley D Monika Gabriel, Karl Walter Diess, Lisa Kreuzer, Dieter Schidor, Joachim Wichmann E 18. September 1977 | Werner Rombach wird erschossen im Kofferraum seines Autos gefunden. Kollegen und Bekannte des allseits beliebten Gesellschafters sind überrascht: Mord – das paßt nicht zu dem stets gutgelaunten Leichtfuß. Nur die geschiedene Frau (Gabriel) des Opfers weint dem Mann, den sie besser als andere kannte, keine Träne nach. Rombach war der zweite von drei Skatbrüdern, die auf dieselbe Art zu Tode kamen: Der erfolgreiche Modefotograf Hoffmann, auch er kein Kind von Traurigkeit, starb unlängst ebenfalls durch eine Kugel. Der letzte Überlebende des Trios, Apotheker Backhaus (Diess), wartet nun, sprachlos vor Angst, vielleicht auch vor Scham, auf seinen Mörder. Die Erinnerung an einen ausgelassenen und folgenschweren Herrenabend verband die drei Freunde, die stets ungefragt nahmen, was sie wollten, die sich zwar staatlicher Gerechtigkeit erfolgreich entziehen konnten, die ihre Schuld jedoch begleichen müssen, die zu Adressaten tödlicher Grüße aus dem Jenseits werden. | ++ 

Tote im Wald
R
Helmuth Ashley D Martin Lüttge, Gaby Dohm, Günther Neutze, Max Grießer E 16. Oktober 1977 | Hans Beck (Lüttge) ist in der Nähe, als an einem sonnigen, wonnigen Tag im Wald ein erwürgtes Mädchen gefunden wird. Sofort gerät der nervenschwache Zoohändler ins Schwitzen, war er doch vor acht Jahren der Vergewaltigung und des Mordversuchs bezichtigt worden. Zwar hatte er seinerzeit beteuert, das vermeintliche Opfer habe sich zunächst keineswegs gesträubt, gleichwohl verknackte ihn das Gericht zu fünf Jahren Haft, aus der er vorzeitig auf Bewährung entlassen wurde. Beck, dessen rechtschaffene Ehefrau Lore (Dohm) nichts vom Vorleben ihres Mannes ahnt, bittet seinen besten Freund Manfred Donk (Neutze), die Ermittler über den dunklen Punkt in seiner Biographie aufzuklären und seine damalige Unschuld zu betonen, damit die einschlägige Vorstrafe nicht zu einer schnellen Vor-Verurteilung führe. Aber seiner Vergangenheit kann sich niemand entziehen – sie klebt an einem wie Kaugummi unter der Schuhsohle. Und auch auf gute Freundschaft ist nicht unbedingt Verlaß, wenn die ganze Welt zusammenfällt. | +

Der Fotograf
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Helmuth Ashley D Bruno Dietrich, Jürgen Goslar, Christine Buchegger, Mijou Kovacs, Rudolf Wessely E 6. Januar 1978 | Als Fotograf ist Alwin Merz (Dietrich) »nicht so besonders«. Er macht, wie alle Gebrauchslichtbildner, Paßbilder und Porträts, knipst auf Hochzeiten und Betriebsfeiern. Ein »kleines Format« nennt ihn der große Blodin (Goslar), der sich von Merz gelegentlich mit pornografischem Foto- und Filmmaterial für seine diversen Nachtclubs beliefern ließ. Dann plötzlich, durch Zufall, hat Merz ein Motiv vor der Linse, das reichen Gewinn verspricht, und gerät damit selbst in ein anderes Licht: heraus aus dem Dunkel der alltäglichen Brotarbeit, hinein in den grellen Suchscheinwerfer derer, die aus gutem Grund unbeobachtet bleiben wollen. Blicke werden getauscht, Perspektiven verwischen … Wer sieht – wer wird gesehen? Wer schaut durch das Objektiv – wer steht im Fokus? | ++

Tod eines Fans
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Alfred Vohrer D Tommy Piper, Christian Kohlund, Eva Kotthaus, Wolfgang Wahl, Stefan Behrens, Hannes Messemer, Helga Anders E 3. Februar 1978 | »We can climb so high / I never wanna die.« Kurz nachdem Harry Dugan (Piper) einen zum Bersten vollen Saal gerockt hat, findet er in seinem Hotelbett die Leiche eines nackten Mädchens. Panisch schleppt der – auch für seine Fleischeslust – berühmte Sänger das Corpus Delicti aus dem Zimmer und wird ausgerechnet in diesem prekären Moment von einem Fotoreporter abgelichtet: Künstlerpech. Die mit einem Stich ins Herz ermordete Marianne Golz, Arbeiterin in einer Kartonagenfabrik, war dem Star mit Haut und Haaren verfallen: Seit der Abgott von der Bühne herunter ihre Hand geschüttelt, ein Schnappschuß dieser Szene sogar sein Konzertplakat geziert hatte, kannte die Hingabe des Fans keine Grenze mehr. Ihren Kolleginnen, ihrer Mutter (Kotthaus), ihrem Freund Konrad (Kohlund) war diese kultische Verehrung, diese hysterische Preisgabe der eigenen Identität nicht geheuer, doch Marianne wollte nichts anderes, als mit ihrem Idol zu verschmelzen, gab alles darum, einmal in den Armen des Helden ihrer Träume zu liegen – und sei es als Tote. | ++ 

Abendfrieden
R Helmuth Ashley D Inge Birkmann, Alice Treff, Vitus Zeplichal, Thomas Fritsch, Dietlinde Turban, Klaus Höhne E 24. Februar 1978 | Den Lebensherbst in Würde und behaglicher Atmosphäre unter gleichgestimmten Menschen zu verbringen – wer wünschte sich das nicht? Die musikbegeisterte Frau Oshaupt wählte das von den Schwestern Helene und Margarete Schübel (Birkmann und Treff) geleitete ›Haus Abendfrieden‹ als letzte Adresse. Für ihren Großneffen Jakob Stanz (Zeplichal), der ihr eine gute Nachricht zu überbringen hätte, ist die betagte Dame dort jedoch merkwürdigerweise nicht zu sprechen. Als der junge Mann kurz nach seinem offenkundig ungebeten Besuch von einem rasenden Auto um- und totgefahren wird, rücken die undurchsichtigen Besitzerinnen sowie die schrulligen »Gäste« der stilvollen Altersresidenz ins Zentrum des ermittlerischen Interesses: Handelt es sich um einen harmlosen Freundeskreis liebenswürdiger Senioren? Oder um eine raffinierte Clique weißhaariger Verschwörer? Und wo zum Kuckuck ist das mysteriöse Dodererhaus? | ++

Ein Hinterhalt
R
Alfred Vohrer D Ruth Leuwerik, Traugott Buhre, Hans-Georg Panczak, Toni Berger, Heiner Lauterbach E 31. März 1978 | Nur durch einen Zufall entgeht Landärztin Dr. Schwenn (Leuwerik) einem Mordanschlag. Statt ihrer wird ein Unbeteiligter in den tödlichen Autounfall verwickelt, den ein auf die Fahrbahn gezogenen Baumstamm verursacht. Die Schwenn ist in ihrem rustikalen Umfeld nicht sonderlich beliebt: zu gefühlskalt, zu rational, zu mitleidlos erscheint sie vielen. Mancher haßt sie sogar inbrünstig – der Bauer etwa, dem sie den geistig behinderten Sohn wegnehmen ließ, oder ihr eigener Bruder Albert (Buhre), der nach dem Tod seiner Frau Glücksspiel und Alkohol verfiel, der sich von der harten Schwester als Schwächling verachtet fühlt, oder ihr geringgeschätzter Neffe Bruno (Panczak), der sich über die Ängste seines »Tantchens« zynisch lustig macht. Erst im Moment, da sie erkennen muß, daß ihr der Tod wenn schon nicht unumwunden gewünscht so doch immerhin insgeheim gegönnt wird, begreift die Medizinerin, daß Heilen und Helfen nicht nur mit Vernunft und Disziplin zu tun haben, sondern auch mit Einfühlung und Verständnis. | +++ 

Steins Tochter
R
Wolfgang Becker D Thomas Holtzmann, Katerina Jacob, Markus Boysen, Hartmut Becker, Stephan Schwartz E 5. Mai 1978 | Lange Zeit mußte Oswald Stein (Holtzmann) hilflos und gramzerfurcht zuschauen, wie seine schöne Tochter Cosima (Jacob) von ihren, wie er meinte, falschen Freunden in einen Abgrund des Lasters und Verderbens gezogen wird, in ein wildes Leben voller Sex und lauter Musik und Rauchwaren, die nicht nur Tabak enthalten. Was den Augen und Ohren der Eltern unbegreiflich und zerstörerisch erscheint, ist für ihre Kinder Abenteuer und Ekstase – zwischen den Altersklassen klafft ein weltanschaulicher Graben. Dabei will Cosima doch nur spielen und halbnackt durch die Straßen tanzen. Nach Ansicht (und Willen) der Väter wird sie dafür zu leiden und zu büßen haben – und tatsächlich muß das Mädchen Schreckliches erleben: Ihr Lover, den sie eben noch heiß umschlang, wird in ihren Armen abgeknallt. Der intergenerationelle Abgrund manifestiert sich als Schußlinie. | ++

Klavierkonzert
R Helmuth Ashley D Peter Fricke, Maria Schell, Eric Pohlman, Heinz Ehrenfreund, Iris Berben, Jutta Speidel, Sky Dumont E 16. Juni 1978 | Szenen einer Ehe: Der Aufstieg des Pianisten Robert van Doom (Fricke) ist nicht allein auf seine außerordentliche musikalische Begabung zurückzuführen sondern auch auf das beträchtliche Vermögen seiner Gattin, das dem hoffnungsvollen jungen Talent eine sorglose Studienzeit in Paris und Rom ermöglichte. Nun, da der Stern des Künstlers am internationalen Konzerthimmel aufgegangen ist, verlangt Luisa van Doom (Schell) die Rückzahlung des Darlehens in Form dauerhaft ergebener Dankbarkeit. Doch Robert entzieht sich den Forderungen seiner immer unbeherrschter auf ihre Rechte pochenden Frau – so verwandelt sich ein Bund fürs Leben, den manche freilich schon immer als Geschäft auf Gegenseitigkeit betrachteten, in eine Beziehung zum Verzweifeln: Verwünschungen auf der einen, Bezichtigungen auf der anderen Seite. Dann fällt ein Schuß, und es stirbt, wie so oft in dieser schnöden Welt, eine Person, die mit der ganzen Sache nichts zu tun hatte. | +++

»›Derrick‹-Folgen kommen wieder, auch wenn keiner mehr welche dreht.« (Daniel Hermsdorf)

Fortsetzung folgt …

6. Mai 2012

Wenn Leute unser Land verlassen

Kino | »Barbara« von Christian Petzold (2012)

Natürlich geht es in »Barbara« auch um die Stasi, um das Leben unter vormundschaftlicher Überwachung, um die Angst vor einem Klingeln in der Nacht, um vorsätzlich-fachgerechte Entwürdigung, Zermürbung, Zersetzung. Im Zentrum aber steht die geduldige, detaillierte, unvoreingenommene (und gerade nicht beschattende, argwöhnische, parteiische) Beobachtung der unter spezifischen (politischen) Umständen langsam wachsenden Beziehung zwischen zwei (verletzten) Menschen – Barbara (Nina Hoss) will weg aus der DDR und wird dafür gedemütigt; André (Ronald Zehrfeld) hat einen Fehler gemacht und muß dafür büßen –, um die (nicht kalt-protokollierende sondern aufmerksam-sensible) Erfassung menschlicher Interaktionen im Spannungsverhältnis von Gleichgültigkeit und Interesse, Annäherung und Abwehr, Skepsis und Vertrauen. Aus der, die kammerspielhafte Erzählung in Gang setzenden (und haltenden), Frage von (im Osten) Bleiben oder (in den Westen) Gehen entwickelt Christian Petzold zudem eine intensive, nicht an Zeit und Ort gebundene, psychologische Studie über Zurückweisen und Einlassen, über Separieren und Akzeptieren. Schade nur, daß Petzold, der ein unglaubliches Ohr für Geräusche und Tonlagen, ein unbestechliches Auge für Situationen und Ausdrücke hat, der sich dankenswerterweise alleserklärender Backstorys ebenso enthält wie allesbeschwatzender Dialoge, nicht auf offenkundige Kolportageelemente (das Fluchtgeld – aus unerfindlichen Gründen erst in die Zone hineingeschmuggelt, dort kompliziert versteckt, dann wieder herausgeschmuggelt –, eine nächtliche Notoperation – angesetzt just auf den Zeitpunkt des geplanten »ungesetzlichen Grenzübertritts«) und schematischen Symbolfiguren (einen jugendlichen Selbstmörder, eine halbwüchsige Ausreißerin) verzichten mag. Jenseits dieser gestalterischen Halbherzig- und Eindeutigkeiten überzeugt »Barbara« jedoch als subtile Reminiszenz an eine brüchige Welt, als unsentimentale Reise durch eine schwierige Gefühlslandschaft. PS: »Was sollen wir mit solchen Leuten? / Ist gut, daß man sie ziehen läßt.« (Oktoberklub, 1988)