10. Oktober 2016

Ewige Wiederkehr

Kino | »Miss Peregrine's Home for Peculiar Children« von Tim Burton (2016)

Ein (gar nicht so durchschnittlicher) Durchschnittsjunge unterstützt eine Gruppe von Kindern mit besonderen Fähigkeiten, die sich, unter der Obhut einer sehr verwandlungsfähigen Dame, in einer Zeitschleife vor den Nachstellungen von Monstren mit einem unstillbaren Appetit auf Augen verstecken ... Absurde Handlungsvorwürfe haben Tim Burton einstmals, von »Edward Schissorhands« bis »Sleepy Hollow«, nicht daran gehindert, außergewöhnliche Werke zu schaffen; seit geraumer Zeit scheint er sich jedoch damit zufriedenzugeben, die visuellen und erzählerischen Bausteine seiner Vorstellungswelt – mit mehr oder weniger Anstrengung – hin- und herzuräumen, wie ein Altwarenhändler, der immer mal wieder die Kuriositäten in der Auslage umstellt, um der Kundschaft den Anschein eines erneuerten Angebotes vorzugaukeln: die pastellfarbene Vorstadt und das viktorianische Spukhaus, der junge Mann ohne Freunde und die Flucht in eine düstere Fantasie. »Miss Peregrine's Home for Peculiar Children« gehört zu den gelungeneren Exemplaren dieser Arrangements (zumal Johnny Depp einmal nicht mit von der Partie ist, die extravagante Eva Green an den Lisa-Marie-Spirit vergangener Tage anknüpft und Samuel L. Jackson eine wirklich amüsante Spukgestalt abgibt), doch der beschriebene Zustand des Gefangenseins in einem time loop, der für die Eingeschlossenen gleichermaßen Fluch und Segen bedeutet, wirkt wie ein unbewußter (?) Hinweis auf Burtons eigene künstlerische Situation.

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