16. Januar 2012

Design for Killing

Kino | »The Girl with the Dragon Tatoo« von David Fincher (2011)

Ein beruflich angeschlagener Jounalist und eine sozial inkompatible Hackerin, beide auf ihre Art vom Leben gezeichnet, ermitteln in einem seit 40 Jahren ungeklärten Mord(?)fall. Auftraggeber: Henrik Vanger (Christopher Plummer), Patriarch des reichsten schwedischen Industriellenclans, der das nebulöse Schicksal seiner verschwundenen Nichte enträtselt wissen will. Bei ihren Recherchen tauchen Herr Blomkvist (Daniel Craig) und Fräulein Salander (Roony Mara) ein in die dunklen Geheimnisse einer weitverzweigten, haßverwobenen Sippschaft: Verglichen mit dem erbarmungslosen Familienleben der Vangers herrschte bei den Atriden eitel Sonnenschein. David Fincher (der sich bei der formalen Aufbereitung komplexer Nachforschungen sichtlich wohler fühlt als bei der Inszenierung endloser Nutzdialoge) versiegelt den Schmutz, die Abgründe, das Verhängnis mit hochglänzender Style-Politur – wäre »The Girl With the Dragon Tatoo« ein Fußboden, würde man darauf ausrutschen.

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