16. Juni 1987: Banküberfall mit Geiselnahme in Düsseldorf. In der steril-anonymen Glas- und Aluminiumwelt des Japanischen Zentrums an der Immermannstraße läuft ein zeitlich, räumlich und inhaltlich hochverdichtetes Heist- und Psychodrama ab. Regisseur Dominik Graf und Autor Christoph Fromm stürzen die Protagonisten in ein sexuell aufgeladenes Kräftemessen, in einen Nervenkrieg des ungerührten Kalküls, der fies-brutalen Macht- und Doppelspiele: den Profi im Hintergrund (kaltblütig: Götz George), die ausführenden Gangster (affektiv: Heinz Hoenig und Ralf Richter), den Leiter des Spezialeinsatzkommandos (listig: Joachim Kemmer), den farblosen Bankdirektor (nicht so lasch, wie man denkt: Ulrich Gebauer) und seine attraktive Frau (nicht so clever, wie sie denkt: Gudrun Landgrebe). »Die Katze« verbindet präzise Berechnung und aufschäumende Emotion zu einem eisig-triebhaften Thriller, vermißt zudem, mit nüchternem Blick (Kamera: Martin Schäfer), die baulich-ästhetische Tristesse des bundesdeutschen Wohlstands, eine finanzstarke Öde, die nur Transitsphären und Überwachungszonen kennt, keine Freiräume, keine Lebensorte.
24. September 2012
Jenseits von Gut und Böse
DVD | »Die Katze« von Dominik Graf (1988)
16. Juni 1987: Banküberfall mit Geiselnahme in Düsseldorf. In der steril-anonymen Glas- und Aluminiumwelt des Japanischen Zentrums an der Immermannstraße läuft ein zeitlich, räumlich und inhaltlich hochverdichtetes Heist- und Psychodrama ab. Regisseur Dominik Graf und Autor Christoph Fromm stürzen die Protagonisten in ein sexuell aufgeladenes Kräftemessen, in einen Nervenkrieg des ungerührten Kalküls, der fies-brutalen Macht- und Doppelspiele: den Profi im Hintergrund (kaltblütig: Götz George), die ausführenden Gangster (affektiv: Heinz Hoenig und Ralf Richter), den Leiter des Spezialeinsatzkommandos (listig: Joachim Kemmer), den farblosen Bankdirektor (nicht so lasch, wie man denkt: Ulrich Gebauer) und seine attraktive Frau (nicht so clever, wie sie denkt: Gudrun Landgrebe). »Die Katze« verbindet präzise Berechnung und aufschäumende Emotion zu einem eisig-triebhaften Thriller, vermißt zudem, mit nüchternem Blick (Kamera: Martin Schäfer), die baulich-ästhetische Tristesse des bundesdeutschen Wohlstands, eine finanzstarke Öde, die nur Transitsphären und Überwachungszonen kennt, keine Freiräume, keine Lebensorte.
16. Juni 1987: Banküberfall mit Geiselnahme in Düsseldorf. In der steril-anonymen Glas- und Aluminiumwelt des Japanischen Zentrums an der Immermannstraße läuft ein zeitlich, räumlich und inhaltlich hochverdichtetes Heist- und Psychodrama ab. Regisseur Dominik Graf und Autor Christoph Fromm stürzen die Protagonisten in ein sexuell aufgeladenes Kräftemessen, in einen Nervenkrieg des ungerührten Kalküls, der fies-brutalen Macht- und Doppelspiele: den Profi im Hintergrund (kaltblütig: Götz George), die ausführenden Gangster (affektiv: Heinz Hoenig und Ralf Richter), den Leiter des Spezialeinsatzkommandos (listig: Joachim Kemmer), den farblosen Bankdirektor (nicht so lasch, wie man denkt: Ulrich Gebauer) und seine attraktive Frau (nicht so clever, wie sie denkt: Gudrun Landgrebe). »Die Katze« verbindet präzise Berechnung und aufschäumende Emotion zu einem eisig-triebhaften Thriller, vermißt zudem, mit nüchternem Blick (Kamera: Martin Schäfer), die baulich-ästhetische Tristesse des bundesdeutschen Wohlstands, eine finanzstarke Öde, die nur Transitsphären und Überwachungszonen kennt, keine Freiräume, keine Lebensorte.
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